Kirtāna – Der Weg des Herzens

Es gibt Dinge, die kann der Intellekt nicht fassen, im Gegenteil - er behindert durch ständiges Analysieren die intuitive Erkenntnis, die lebendige Erfahrung. Jedoch: wie kann das ewige Mühlrad der Gedanken zur Ruhe kommen?

Der Yoga kennt verschiedene Wege dazu, sei es durch intensives körperliches Üben (āsana), oder Atempraxis (prānāyāma), und insbesondere durch die Meditation (dhyāna).

Lange Zeit als doch etwas sehr exotisch angesehen, kommt in jüngerer Zeit mehr und mehr eine schöne Praxis aus dem Bhakti Yoga in den verschiedensten Yogazentren geradezu in Mode: das Singen von Kirtans, Bhajans.

• Melodien  von sanfter, sehnsüchtiger Melancholie oder sprudelnder, tänzerischer Fröhlichkeit lenken die mentale Ausrichtung auf den Klang des Liedes.
•  Rhythmen, die sich von langsamen, getragenem „beat“ bis zum mitreißenden Übermut steigern, bewegen die Sinne und führen den Körper zum Tanz. 
•  Worte, die wie Mantras wiederholt werden  und verschiedene Erscheinungsformen des „Einen, Unnennbaren, Unaussprechlichen, Unbeschreibbaren…“ ansprechen,  schalten den Kopf einfach aus und öffnen
  das Herz.

Jedoch nur dann, wenn es gelingt, sich darauf ein zu lassen, mit zu singen, sich hin zu geben, sich ergreifen zu lassen – dann kommt der magische Moment, in dem sich die reine Freude offenbart. Dieses Erlebnis ist wie Nahrung für die Seele, es stärkt die innere Kraft und trägt durch alle Höhen und Tiefen des Lebens.

Text: Katja Kellner, www.tulsi-yogaschule-traunstein.de

Fotos: Tulsi Kirtan Group Traunstein